Wäre Karl May heute ein Grüner oder würde er NPD wählen? Oder beides?

„Was bitte ist an der Siedlungspolitik Israels so viel verdammenswerter als an der Mörderpolitik der Hamas? Warum findet Kerstin Müller den Bau von jüdischen Siedlungen verdammenswerter als die Ermordung jüdischer Menschen? Tradition?“ lautet die Frage im

http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2010/09/15/kerstin-muller-sie-sind-raus/

Der Versuch einer Antwort.

Kerstin Müller von den Grünen sprach heute am 15.09.2010 im Harmonistanischen Bundestag. Sie forderte Deutschland auf, die Siedlungspolitik Israels schärfer zu kritisieren. Die Terroranschläge der Palästinenser unterließ sie zu erwähnen.

Ist das ein Zeichen für einen grünen Antisemitismus? Wenden sich die Grünen von Juden, Zionisten und Humanisten ab, um weise vorausschauend dem grünen Totalitarismus zu huldigen? Ist das die grüne Antwort auf Sarrazins Judengen?

Nichts von Alledem!

Kurz bevor ich anfing, Karl Marx zu lesen, beendete ich die Lektüre Karl Mays. Eine unverzeihliche Jugendsünde. Doch damals haben Jugendliche noch keine Steine auf Juden geschmissen, und so mussten wir unsere Freizeit mit anderen Untaten ausfüllen. Einiges ist mir in Erinnerung geblieben: die edlen Indianer und die bösen weißen Siedler. Und der Satz eines (bösen?) Indianers, gesprochen als er beim Stehlen eines Pferdes erwischt wurde: Was bedeutet der Diebstahl eines Pferdes gegenüber dem Diebstahl des Landes? (B.B. hat diesen Satz später modifiziert).

Woher die Gewissheit, dass die entscheidenden Grünen die Sprüche Karl Mays verinnerlicht haben? Einfach! Manche Schreiber empfehlen, den Koran zu lesen, um den Islam in seiner Totalität zu verstehen. Ich empfehle die Werke von Karl May, um die Grünen zu verstehen. Die edlen Ureinwohner kämpfen gegen die habgierigen Siedler (und verlieren glücklicherweise). Die wilden Türken, Kurden und Araber vereinen sich, um ihre Heimat vom Joch der Imperialisten zu befreien. Juden und Nobelpreisträger spielen keine signifikante Rolle. Es siegt der listige Starke über Ölindustrie und Atomkraftlobby. Windmühlen zieren Savannen und Wüsten und kein Gen-Mais und keine Gen-Tomate wachsen. Das einfache Volk wehrt sich erfolgreich gegen Bahngleise und Bahnstationen, doch schließlich werden sie gebaut, um den Fortschritt zu erzwingen und Kultur und Zivilisation zu vernichten.

Doch wie kommt Karl May dazu, grüne Grundsätze zu propagieren? War er nicht Antisemit und Protagonist der Nazis? Genau das.

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Eine Antwort zu Wäre Karl May heute ein Grüner oder würde er NPD wählen? Oder beides?

  1. Hessenhenker schreibt:

    Daß Karl May Antisemit gewesen sein soll, ist mir als Kind nicht aufgefallen.
    Aber wie er in einem Satz die persische Sprache als das „Französisch des Orients“ bezeichnete, fiel mir wegen des abwertenden Tons auf.
    Das verstand ich als Kind nicht, denn ich hatte gelesen Karl May sei als er dies schrieb nie im Orient gewesen. Was sollte er also gegen die armen Perser haben?

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